|
Schau.Fenster.Tour - Eichstätter Geschichte(n) in Schaufenstern erleben Anlässlich des inoffiziellen Jubiläums "1111 Jahre Eichstätt" möchte der Verein mit einem Experiment aufwarten und die Geschichte Eichstätts dort sichtbar machen, wo sie für jeden jederzeit zugänglich ist - in den Schaufenstern der Innenstadt.
Foto: Johann Kraus
Dekorative Schaufenster der Geschichte - Mit der Ausstellung 1111 Jahre Eichstätt geht der Förderverein Stadtmuseum neue Wege der Präsentation Historischer Schaufensterbummel - Förderverein Stadtmuseum zeigt Eichstätter Stadtgeschichte am Dom- und Marktplatz.
Die Macher der Schau.Fenster.Tour: Vorsitzende Beate Hueber und Kurator Stefan Weyergraf -Streit
Das moderne Eichstätt: die kleine Stadt, die alles hat Willkommen in der Vorstufe zum Paradies, so hat der ehemalige Ministerpräsident Seehofer in seiner letzten Wahlkampfrede im August 2017 auf der Eichstätter Burg die Zuhörer begrüßt. Im 21. Jahrhundert treffen wir nun auf die kleine Stadt, die alles hat. Wie ist sie nicht wunderbar eingebettet in einem Landkreis mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Deutschland und den zufriedensten Bürgern des Landes!
Sie ist ein Mittelzentrum mit einer gehobenen Infrastruktur: Den Bürgern bietet sie einen Verwaltungsstandort, eine Universität und Schulen aller Art, einen Bischofssitz, der der größte Arbeitgeber der Region ist. Darüber hinaus verfügt die Stadt über eine Klinik, ein Figurenfeld von Weltgeltung, einen noch funktionierenden Einzelhandel, zukunftsfähige Industrieansiedlungen, über 170 Vereine und abwechslungsreiche Kulturangebote, die das gesellschaftliche Leben bündeln und aktivieren. Und nicht zuletzt bringt eine Stadtlinie, jeden der es braucht, zu den architektonischen Highlights oder ganz einfach zum Einkaufen oder zum Essen in eine der vielen Gastronomien. Alles, was man zum Leben braucht, findet man hier - auch das feiern wir heute.
Wassergeschichte(n) Wasser ist ein unentbehrliches Lebenselexier. Ohne Wasser kein Leben, keine Hygiene, keine Gesundheit! Diese Badewanne aus einem Eichstätter Haushalt der Zeit um 1900 kannte weder einen häuslichen Anschluss an ein Wassernetz , noch eine funktionierende Kanalisation. Das Badewasser wurde aus einem nahe liegenden Brunnen, meist ein Flachbrunnen, geschöpft. Das Abwasser verlor sich irgendwo zwischen Hof, Garten und Straße oder floss ungehindert in die Altmühl. Sauberes Trinkwasser war damals eine Rarität. Die Mehrzahl der Brunnen lieferte- laut königlicher Untersuchungsanstalt Erlangen von Jauche und Salpeter verseuchtes Wasser. So machte man sich 1888 an den Bau einer Wasserleitung, die öffentliche Brunnen versorgte. Der Ausbau des Rohrnetzes durch alle Straßen in private Haushalte erfolgte in den nächsten Jahrzehnten. Sauberer wurde das Wasser für die Bevölkerung deshalb nicht
immer. Die Mineralwasserflaschen aus dem Hause Stölzl bezeugen den Ansturm auf gesünderes Mineralwasser in dieser Zeit, besonders auch auf Bitterwasser, das als Heilgetränk galt. Glücklicherweise haben sich sowohl Badekomfort als auch Wasserreinheit in den letzten Jahrzehnten stetig gebessert. Wasserrahmenrichtlinien, Trinkwasserverordnungen samt Grenzwertüberwachungen garantieren eine stete Kontrolle und unbedenklichen Konsum.
Die Menschen im Altmühltal lebten zu keiner Zeit im Überfluss. Deshalb holten sie aus der Umgebung heraus, was sie hergab und bauten Jahrhunderte lang mit dem Material, das sie vorfanden - mit Kalkstein und Holz: Kalkbruchsteine für die Mauern, gelöschter Kalk und Sand für den Mörtel und den Wandputz. Die Kalkplatten des Jura bedeckten das Dach. Die Balken für die Dachkonstruktion holte man aus den Wäldern, genauso wie das Holz für die Fachwerkkonstruktion. Der Gleichklang des Plattenkalks mit dem der umgebenden rauen Juralandschaft
schaffte seit dem späten Mittelalter eine für das Altmühltal
typische Hauslandschaft: Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts deckte diese Architektur die Bedürfnisse aller Sozialschichten ab, vom kleinräumigen Tagelöhner- bis zum reichen Großbauernanwesen oder Pfarrhaus. Nach dem zweiten Weltkrieg fielen die meisten Jurahäuser den gestiegenen Wohnbedürfnissen zum Opfer. Glücklicherweise finden sich immer wieder Enthusiasten, die dieser regionalen Bautradition die Treue halten und die alten Jurahäuser mit modernem Wohnkomfort zu neuem Leben erwecken.
Nachhaltiges Leben und Wirtschaften im Umgang mit Wasser und Energie war für unsere Altvorderen in den 50/60ern eine Selbstverständlichkeit. Nicht, weil sie die Umwelt retten wollten, sondern weil das Geld knapp und beides teuer war. Eine heutzutage selbstverständliche tägliche Dusche: unvorstellbar! Was für eine unsägliche Wasserverschwendung!!
Gerade in Eichstätts Altbauten, in denen häufig kein ausreichender Strom- bzw. Gasanschluss existierte, empfahl sich in der Nachkriegszeit ein solcher Ofen, weil damit unkompliziert Bäder eingebaut werden konnten.
|
|
|||||
|
|||||||